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Vielseitig gegen eine rätselhafte Krankheit

Ein Stuttgarter Therapiezentrum hat ein Post-Covid-Konzept erarbeitet. Die Symptome der Betroffenen sind unterschiedlich. Eine 59-Jährige kommt wegen anhaltender Atemprobleme. Eine Mutter von drei Kindern berichtet von nie gekannter Erschöpfung.  Von Viola Volland (Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 01.07.21)

Bärbel R. strengt sich sichtlich an, doch die Kugel auf dem Handydisplay will einfach nicht grün werden. Sie leuchtet stets orange.  Einatmen, ausatmen –  die 59-Jährige bläst weiter tapfer in den Atemtrainer in ihren Händen. Gerade misst dieser ihre Einatmung, bei der nächsten Übung die Ausatmung. Da sieht es farblich besser aus. „Die Ausatmung ist gut, die Einatmung ist noch defizitär“, konstatiert ihre Therapeutin Claudia Dose-Kraft. Bärbel R. solle darauf achten, die Schultern beim Atmen unten zu lassen – offensichtlich eine Herausforderung für die Patientin, die Anfang April mit Covid-19 zehn Tage auf Intensivstation lag, zusätzlich Sauerstoff brauchte und bis heute mit den Folgen zu kämpfen hat. „Die Atmung macht mir noch Probleme“, sagt sie. Das ist auch der Grund, warum sie hier ist: Das Therapie- und Rehazentrum Rehamed-Plus in Stuttgart-Vaihingen hat ein Konzept für die Behandlung von Post- oder Long-Covid-Patienten aufgelegt. Für diejenigen, die wie Bärbel R. nach einem Krankenhausaufenthalt noch nicht auf dem Damm sind. Aber auch für die, die es nach mildem Coronaverlauf aus der Bahn wirft.  Letzteres ist laut Robert-Koch-Institut gar nicht selten: Jeder zehnte Infizierte, der zunächst geringe oder keine Symptome verspürte, habe auch Monate nach der Erkrankung noch Probleme, zum Beispiel Atembeschwerden, Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder Geschmacksstörungen. „Jeder kennt jemanden, der nicht wieder fit geworden ist“, sagt Claudia Dose-Kraft, sie ist auch Geschäftsführerin des Rehazentrums. Eine Long-Covid-Betroffene kennt sie besonders gut:  Das ist sie selbst ... > weiterlesen per PDF-Download


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